11 Fragen und Antworten zur Mietbürgschaft

11 Fragen und Antworten zur Mietbürgschaft - MieterEngel

11 Fragen und Antworten zur Mietbürgschaft

Es gibt zahlreiche Wege, dem Vermieter eine Sicherheit für sein Mietobjekt zu gewährleisten. Eine besonders interessante Option ist die Mietbürgschaft. Doch wer kann sie übernehmen? Wer profitiert davon? Und welche Kosten und Risiken sind damit verbunden?

 

Lesen Sie in diesem Ratgeber:

Kaution nicht zurück bekommen?

Sichern Sie sich Unterstützung! Unsere Partneranwälte helfen Ihnen entschlossen, Ihre Kaution schnell zurückzuerhalten.

Was kann man tun, wenn man kein Geld für die Kaution hat?

Wird eine Mietkaution verlangt, stehen Mietern verschiedene Optionen zur Verfügung, um die Sicherheitsleistung zu erbringen. Die häufigste Methode ist die Barkaution: Dabei überweist der Mieter einen Betrag in Höhe von drei Kaltmieten an den Vermieter, welcher das Geld getrennt von seinem eigenen Vermögen auf einem speziellen Kautionskonto bis zum Auszug des Mieters anlegt. Das Gesetz kommt Mietern finanziell entgegen und erlaubt die Zahlung der Kaution in drei Monatsraten. Werden diese Raten jedoch nicht fristgerecht oder unvollständig beglichen, droht die Gefahr einer fristlosen Kündigung. Wenn die Kaution selbst in Raten unerschwinglich ist, kann eine Mietbürgschaft als Alternative Sicherheit für den Vermieter bieten.


Was ist eine Mietbürgschaft?

Bei einer Bürgschaft übernimmt eine Person finanzielle Verantwortung für eine andere, indem sie sich verpflichtet, im Falle von Zahlungsausfällen für offene Forderungen einzuspringen, die an die andere Person gerichtet sind. Eine Mietbürgschaft kann zusätzlich zur Barkaution oder als Ersatz genutzt werden. Sie ist besonders für junge Mieter ohne festes Einkommen attraktiv, da sie die hohe Barkaution ersetzt und der Vermieter eine Bürgschaftsurkunde erhält. Überzahlte Mietsicherheiten können vom Mieter zurückgefordert werden. Denn der Vermieter ist nur berechtigt, Sicherheiten einzubehalten, wenn ein rechtlicher Grund dafür vorliegt. Dabei ist es entscheidend, dass die Rückforderung schriftlich erfolgt, damit der Mieter später nachweisen kann, dass er die Rückzahlung verlangt hat.


Wer kann für Mieter bürgen?

Mieter können Privatpersonen wie Familie, Freunde oder Bekannte als Bürgen nutzen. Eltern können für ihr Kind bürgen, ebenso andere volljährige Personen mit stabilem Einkommen und guter Bonität, die mindestens das Dreifache der Nettokaltmiete verdienen. Privatpersonen, z.B. Eltern, tragen bei Mietbürgschaften hohe Risiken. Sie haften im Schadensfall für alle Schulden der Mietenden. Selbst kleine Vorfälle können hohe Kosten und Konflikte verursachen. Deshalb ist es wichtig, den Bürgschaftsvertrag genau zu prüfen. Verstirbt ein Bürge, gehen die Bürgschaftspflichten auf die Erben über. Um finanzielle Konflikte zu vermeiden, kann eine Bürgschaft über spezialisierte Unternehmen abgewickelt werden. Banken und Versicherer bieten diesen Service kostenpflichtig in Deutschland an.


Wer darf eine Mietbürgschaft erhalten?

Eine Mietbürgschaft steht allen Mietern offen, die die Voraussetzungen für eine Wohnungsanmietung erfüllen. Sie kann die Kaution ersetzen oder ergänzen, erfordert jedoch einen zahlungsfähigen Bürgen. Eine Mietbürgschaft von Banken zu erhalten, ist heute schwieriger, da viele diesen Service nicht mehr anbieten oder hohe Anforderungen stellen. Das einfache Verfahren von früher ist vorbei. Nur wenige Banken bieten diesen Service noch an, meist nur für langjährige Kunden mit bester Bonität. Voraussetzungen sind ein unbefristeter Arbeitsvertrag und ein einwandfreier Schufa-Nachweis. Bei niedrigem Schufa-Score kann die Bank den Antrag ablehnen.


Was ist der Unterschied zwischen Mietbürgschaft und Kaution?

Vor allem bei jüngeren Mietern wird oft anstelle einer Barkaution eine Elternbürgschaft vereinbart. Das hat den Vorteil, dass der junge Mieter beim Einzug keine Kaution an den Vermieter zahlen muss. Hinterlässt er jedoch Mietrückstände oder Schäden, sind die Eltern in der Verantwortung. Eine Bürgschaft kann zudem auch ergänzend zu einer Kaution vereinbart werden. Insgesamt dürfen beide Sicherheiten jedoch den Betrag von drei Kaltmieten nicht überschreiten.

Checklisten
Downloaden Sie unsere kostenlose Checkliste für jeden Mietvertrag!

Was ist der Unterschied zwischen Mietbürgschaft und Kautionsversicherung?

Die Mietkautionsversicherung ist identisch mit der Mietkautionsbürgschaft und stellt eine alternative Form der Bürgschaft dar. Genauso wie im Beispiel des jungen Mieters die Eltern bürgen, können auch Versicherungsunternehmen oder Banken diese Rolle übernehmen.


Mama, Papa, oder Bank?

Weder Banken noch Versicherungsunternehmen, die Bürgschaften ausstellen, bieten diesen Service kostenlos an. Daher empfiehlt es sich in erster Linie, Freunde oder Familienmitglieder zu fragen, ob sie bereit sind, als Bürgen einzuspringen. Bei einer privaten Bürgschaft fallen weder jährliche Kosten noch Zinsen an. Es ist jedoch zu beachten, dass keine Art von Bürgschaft im Schadensfall eine höhere Summe als die geforderte Kaution abdecken kann. Zusätzliche Schadensforderungen können dennoch weiterhin auf Mieter zukommen.


Wann ist eine Mietbürgschaft freiwillig?

Rein rechtlich sind Vermieter nicht verpflichtet, eine Mietkautionsbürgschaft anstelle einer Barkaution als Sicherheit zu akzeptieren. Auch mit Kaution kann freiwillig eine Bürgschaft eingereicht werden, auch ohne Vermieterforderung. Die Sicherheiten dürfen maximal drei Monatskaltmieten betragen.


Was bedeutet selbstschuldnerisch?

Bei einer herkömmlichen Bürgschaft zahlt der Bürge erst nach erfolglosen Eintreibungsversuchen. Bei der selbstschuldnerischen Bürgschaft entfällt dies, und der Bürge muss bei Zahlungsrückständen sofort einspringen. Dies bedeutet höheres Risiko für den Bürgen, aber mehr Sicherheit für den Gläubiger.


Muss jeder Mietende eine Kaution zahlen?

Die Kaution stellt eine Sicherheitsleistung dar, die der Vermieter vom neuen Mieter fordern kann, jedoch rechtlich nicht zwingend vorgeschrieben ist. Um sich abzusichern, falls der Mieter nicht zahlt oder Schäden hinterlässt, sollten Vermieter auf eine Kaution bestehen. Dennoch verzichten einige darauf.


Wann bekommt man die Kaution zurück?

Um die Kaution schnell zurückzuerhalten, sollten alle Zahlungen beglichen, die Wohnung im vereinbarten Zustand übergeben und vereinbarte Schönheitsreparaturen professionell durchgeführt werden. Ein Übergabeprotokoll mit einem Zeugen schützt vor späteren Forderungen. Nach der Wohnungsrückgabe hat der Vermieter bis zu sechs Monate Zeit, Ansprüche geltend zu machen und mit der Kaution zu verrechnen. Stehen Abrechnungen aus, darf ein Teil der Kaution einbehalten werden, falls Nachzahlungen erwartet werden. Die Kaution muss spätestens nach sechs Monaten zurückgezahlt werden. Bei mängelfreier Wohnungsübergabe und beglichenen Zahlungen erfolgt die Rückzahlung meist mit Zinsen per Überweisung. Ein verpfändetes Sparkonto wird nach Bankfreigabe zurückgegeben, eine Bürgschaftsurkunde an den Bürgen.

MieterEngel Jetzt Mitglied werden Alternative Mieterverein Mieterschutzbund

Kaution nicht zurückbekommen?

Vermieter dürfen die Kaution bis zu sechs Monate einbehalten. Ohne berechtigte Forderungen muss sie zurückgezahlt werden. Bei Einbehaltung hilft rechtlicher Beistand, um Rückzahlung samt Zinsen durchzusetzen; ein Mahnbescheid kann dabei nützlich sein. Holen Sie sich Unterstützung – unsere Partneranwälte helfen Ihnen, Ihre Kaution zurückzufordern.