Psychische Belastung durch Nachbarn – das sollten Sie wissen

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In diesem Ratgeber:

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Das Wohlergehen und die Lebensqualität eines Menschen können stark von einer gesunden und ausgeglichenen Nachbarschaft beeinflusst werden. Konflikte, Störungen und Belästigungen können die Harmonie stören und zu erheblichem psychischen Stress führen. Unerträglich wird die Situation dann, wenn die Persönlichkeit angegriffen wird und es sogar zu Handgreiflichkeiten kommt. Was eine psychische Belastung auszeichnet, wie Sie sich schützen können und was das Mietrecht an Lösungsstrategien bietet, erfahren Sie in diesem Ratgeber.


Nachbarschaftskonflikte – verschiedene Ursachen sind denkbar

In unserer Umwelt gibt es viele Faktoren, die psychischen Stress verursachen können, und das Zusammenleben mit Nachbarn ist keine Ausnahme. Nachbarschaftsbelastungen können in verschiedenen Formen, einzeln oder in Kombination, auftreten und haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf unser psychisches Wohlbefinden.

Einer der Hauptfaktoren für solche Belästigungen ist anhaltender Lärm, der weit verbreitet ist und häufig zu Beschwerden unter Nachbarn führt. Wenn Sie ständig störenden Geräuschen in Ihrem Zuhause ausgesetzt sind, kann dies rasch negative Auswirkungen auf Ihre psychische Gesundheit haben. Beispiele für solche Geräusche sind ein permanent bellender Hund, ein frühmorgens eingeschaltetes Radio, das Spielen eines Musikinstruments oder laute Musik. Ständige Lärmbelästigung kann den Tagesablauf erheblich stören und den Stresspegel erhöhen.

Ein weiteres großes Problem sind Belästigungen und Mobbing durch Nachbarn. Ob absichtliche Provokationen, Beleidigungen oder gar Stalking – die psychischen Folgen solcher Handlungen sind erheblich und müssen ernst genommen werden. Wenn Belästigungen nicht thematisiert und behoben werden, können sie zu chronischem Stress und weiteren psychischen Problemen führen.

Auch das Eindringen in die Privatsphäre ist eine Form der psychischen Belästigung durch Nachbarn. Das Gefühl, beobachtet, belauscht oder in seiner Privatsphäre verletzt zu werden, kann äußerst unangenehm sein und zu Ängsten führen. Die ständige Sorge um die eigene Privatsphäre belastet das psychische Wohlbefinden stark und kann zur Entwicklung von Angststörungen beitragen.


Wie äußert sich eine psychische Belastung?

Psychischer Stress manifestiert sich bei jedem Menschen verschieden. Oftmals äußert er sich in Form von Unruhe und Stimmungsschwankungen. Doch eine psychologische Belastung kann auch zu ernsthaften, langanhaltenden und behandlungsbedürftigen Erkrankungen führen. Dazu zählen Schlafprobleme und sogar Depressionen. Auch sogenannte Somatisierungsstörungen, bei denen körperliche Symptome psychische Ursachen haben, sind denkbar.

Dauerhafter Stress durch Nachbarn kann das Herz-Kreislauf-System belasten. Studien zeigen, dass Menschen, die permanent einem Druck ausgesetzt sind, etwa doppelt so häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln wie diejenigen, die weniger Stress erfahren. Zu den möglichen Symptomen gehören Bluthochdruck, Schwindel und Brustschmerzen.

Wenn der Körper in einen Zustand der Alarmbereitschaft versetzt wird, kann das Immunsystem kurzfristig gestärkt werden, um Infektionen effektiver zu bekämpfen. Allerdings führt das Stresshormon Kortisol bei langanhaltendem Stress zu einer Schwächung der Immunabwehr. Infolgedessen fällt es Bakterien und Viren leichter, den Körper anzugreifen, und sie werden weniger effektiv abgewehrt. Menschen, die unter Stress stehen, erkranken daher häufiger an Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Herpes und benötigen auch mehr Zeit, um sich von diesen Erkrankungen zu erholen.


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Prävention – wie kann einem Streit mit Nachbarn vorgebeugt werden?

Zur Vermeidung von Konflikten und psychischen Belastungen ist Prävention oft der Schlüssel zum Erfolg. Ein positiver, höflicher Umgang miteinander kann konfliktvorbeugend wirken und zu einem angenehmen Wohnklima beitragen. Häufig kann schon ein freundliches Wort oder eine kleine Geste große Wirkung zeigen und das Zusammenleben erheblich erleichtern. Beispiele hierfür sind das Offenhalten der Tür oder die Nachfrage nach dem Befinden.

Regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten in der Nachbarschaft fördern das Gemeinschaftsgefühl und helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und anzugehen. Schwierigkeiten können manchmal leichter angesprochen werden, wenn eine Form der Bekanntschaft besteht.

Durchaus ist es aber keine Seltenheit, dass Nachbarn Streit suchen und auf keine Präventionsmaßnahme reagieren.


Die ersten Schritte bei Nachbarschaftskonflikten

Bei psychischen Belastungen durch Nachbarschaftskonflikte gibt es verschiedene Ansätze und Hilfsmittel, um die Situation zu verbessern und das eigene Wohlbefinden zu schützen.

Eine der wirksamsten Methoden ist es, das Gespräch mit den betroffenen Nachbarn zu suchen. Durch eine offene und respektvolle Kommunikation können viele Probleme frühzeitig gelöst oder entschärft werden. Dabei ist es wichtig, sachlich und zielorientiert zu bleiben, um Eskalationen zu vermeiden und gemeinsame Lösungen zu finden.

Wenn direkte Gespräche scheitern oder Konflikte eskalieren, kann Mediation eine sinnvolle Option sein. Ein neutraler Mediator unterstützt die Streitparteien dabei, Verständnis füreinander zu entwickeln und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Mediation strebt danach, eine Situation zu schaffen, in der die Anliegen und Interessen aller involvierten Parteien Beachtung finden.

Sollten keine Maßnahmen helfen, ist es ratsam, ein Lärm- oder Stalkingprotokoll anzulegen. In diesem Protokoll sollten Sie das Datum, die Uhrzeit der Störung, eine Beschreibung des Geräusches oder des Fehlverhaltens festhalten, Fotos von eventuellen Folgen machen oder die Geräusche aufzeichnen. Bei Lärmbelästigung ist es auch sinnvoll, die Dezibelzahl zu vermerken. Zeugenaussagen aus der Nachbarschaft können ebenfalls von Nutzen sein. Ein derartiges Protokoll kann bei der Geltendmachung einer Mietminderung oder bei einer möglicherweise notwendigen Anzeige gegen den Nachbarn hilfreich sein.


Wie Sie gegen Ihre Nachbarn rechtlich vorgehen können

Zwar können Mieter untereinander keine Abmahnungen oder Kündigungen aussprechen, sie haben aber das Recht, die Unterlassung oder Beseitigung von Störungen zu verlangen. Dies beruht auf dem so genannten Besitzschutz nach § 862 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Fühlt sich ein Mieter durch die Ruhestörung eines Nachbarn in seinem Besitz gestört, kann er von diesem die Beseitigung der Störung verlangen und gegebenenfalls sogar auf Unterlassung klagen. Dies haben beispielsweise das Amtsgericht München am 23.05.2017 (Az.: 283 C 1132/17) und das Landgericht Bonn am 06.10.2009 (Az.: 8 S 142/09) entschieden.

Darüber hinaus können auch Ansprüche aus Deliktsrecht nach § 823 BGB zwischen den Mietern entstehen, zum Beispiel Schadensersatz bei unerlaubten Handlungen wie Beleidigungen, Tätlichkeiten oder Gewaltandrohungen. Einen solchen Fall hat das Kammergericht Berlin am 01.09.2003 entschieden (Az.: 12 U 20/03).


Mietrecht – mehrere Optionen stehen zur Auswahl

Im Mietrecht kann ein Mieter grundsätzlich von seinem Vermieter verlangen, dass er sich um Belange wie Hausfriedensstörungen kümmert und dafür sorgt, dass diese durch den Nachbarn unterlassen werden. Dieser Anspruch leitet sich direkt aus dem Mietvertrag in Verbindung mit § 535 Abs. 1 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ab. Der Vermieter ist verpflichtet, dem Mieter die Wohnung in einem für den vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen und diesen Zustand während der Mietzeit aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet, dass der Vermieter den vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache sicherstellen muss und bei einer berechtigten Beschwerde des Mieters zur Handlung verpflichtet ist.

Bei einer Hausfriedensstörung durch einen seiner Mieter hat der Vermieter mietrechtlich die Option, diesen abzumahnen und die Unterlassung gemäß § 541 BGB zu verlangen. In gravierenderen Fällen besteht sogar die Möglichkeit einer sofortigen Kündigung. Eine psychische Belastung durch Nachbarn kann somit weitreichende Folgen haben.

Unter gewissen Umständen kann das störende Verhalten eines Nachbarn zu einer berechtigten Mietminderung führen. So entschied beispielsweise das Landgericht Chemnitz in einem Fall, in dem ein Mieter regelmäßig in seiner Nachtruhe durch Nachbarn gestört wurde, dass eine Mietminderung von 20 % gerechtfertigt ist (LG Chemnitz WuM 94, 68). In einem vergleichbaren Sachverhalt, bei dem die Lärmbelästigung von einer Wohngemeinschaft im selben Gebäude ausging, erachtete das Amtsgericht Braunschweig sogar eine Mietminderung von 50 % als angemessen (AG Braunschweig WuM 90, 147).

Wie bei einer psychischen Belastung durch Nachbarn vorgegangen werden sollte, sollte im Idealfall mit einem Fachanwalt für Mietrecht besprochen werden. Dieser verfügt über das nötige Fachwissen, um eine rechtlich saubere Lösung zu finden.


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Egal, ob es sich um kleinere Meinungsverschiedenheiten oder ernsthafte Nachbarschaftskonflikte handelt: Bei Problemen mit dem Nachbarn können Sie Ihren Mietvertrag und Ihre Hausordnung überprüfen lassen. Unsere Rechtsanwälte bewerten basierend auf Ihren Schilderungen, ob und in welchem Umfang ein Anspruch auf Mietminderung besteht und erklären Ihnen die weiteren Schritte sowohl im Umgang mit dem störenden Nachbarn als auch gegenüber dem Vermieter.